ab
14. Jhd.
Die Straße von Au (heute Oberau, Ldk.
Garmisch-Partenkirchen) über den Kienberg nach Ammergau wird im Zuge des
Aufbaus Ettaler Kloster wieder instandgesetzt.
14. / 15. Jhd.
Das Dorf Oberammergau profitiert vom lebhaften
Handelsverkehr auf der Strecke von Venedig nach Augsburg und Nürnberg.
Die Oberammergauer Fuhrleute, die sogenannten Rottfuhrmänner, übernehmen den Transport auf der Strecke
zwischen Partenkirchen und Schongau.
1404
Der Pfarrhof sowie sieben Häuser brennen am 4. März 1404
nieder.
1405
Die Herzöge Ernst (1402-1435) und Wilhelm (1402-1438)
bestätigen das Freiheitsrecht der Ammergauer Bauern
Das Verhältnis zwischen dem Kloster Ettal und den
Ammergauer Grundholden war umfassend geregelt.
Jeder Bauer musste dem Kloster jährlich in die Stift
gehen.
Der Abt gab ihnen dafür das Gut pflichtgemäß als
Leihgabe.
Die Bauern waren verpflichtet, die Güter in gutem
Zustande zu halten.
Beim Tod eines Bauern musste der Abt dessen Gut an die
Erben weitergeben.
Wenn kein Erbe vorhanden war, so hatte der Abt das Gut
an einen aus der Bauernschaft Ammergaus zu geben.
Der Abt durfte zudem niemandem das Erbrecht abkaufen.
Andererseits durfte ohne die Genehmigung des Abtes nichts
von den Gütern verkauft werden.
Da durch die Vererbung mittlerweile viele Güter nur noch
aus Viertelhöfen bestanden, wurde die weitere Teilung nur durch Genehmigung
des Abtes ermöglicht.
Folgende Abgaben mussten die Ammergauer Bauern an das
Kloster Ettal jährlich leisten:
1 Kreuzer zum Stiftspfennig
13 Metzen Hafer
1 Pfund Flachs
1 Schaf und ein Vogthuhn
Darüber hinaus mussten Besitzer eines ganzen Hofes im
Mai und im Herbst je 60 Pfennig an den Abt zahlen.
Die Bauern waren außerdem verpflichtet, einmal im Jahr
bei der Heumahd des Kloster zu helfen.
Zudem hatte die Bauernschaft als Ganzes im Mai und im
Herbst je 4 Pfund Münchner Pfennige abzuliefern.
Die Jagdberechtigung lag allein beim Kloster Ettal.
Außerdem besaß es das Fischrecht auf der Ammer.
1420
Die Herzöge Ernst und Wilhelm bestätigen das Niederlagsrecht für die Oberammergauer.
„Allwög, dieweil die Straß geht, und ninderst
anderstwo, und soll auch Niemand kein
Kaufmannschaft führen, dann die von Oberammergau mit ihren Geschirren.“
Laut der Volkssage befand sich nördlich des Ortes am
sogenannten Warbüchl die Warenniederlage für die Rottfuhrleute.
Die Oberammergauer Rottfuhrleute
hatten auch für den Unterhalt der Straße Sorge zu tragen.
1429
Die Herzöge Ernst und Wilhelm bestätigen die Stiftung
des Frühmessbenefiziums in Oberammergau.
Stifter istder Nürnberger
Kaufmann Ulrich Arzat.
Die Stiftung sieht vor, einen Priester als ewigen Kaplan
hier einzusetzen, der dem Oberammergauer Pfarrer hilfreich zur Seite stehen
soll.
1432
Herzog Ernst (1402-1438) schlichtet Streit zwischen der
Gemeinde Oberammergau und dem Kloster Ettal um das Weiderecht im
Scherenlaich. Es erfolgt Teilung zwischen den beiden Parteien.
1432
Herzog Ernst (1402-1438) bestätigt erneut das von Kaiser
Ludwig den Bayern erstmals verbriefte Freiheitsrecht der Ammergauer Bauern.
1436
Das Generalvikariat des Bistums Freising bestätigt die
Stiftung des Frühmessbenefiziums durch Ulrich Arzat.
15. Jhd.
Bergbauversuche im Ammergau, u.a. eine Silbergrube am Weißtenstein.
1444
Der Oberammergauer Bauer Peter Pfeffrer
wird in Murnau in Haft genommen wegen Frevel und Ungehorsam gegenüber dem
Kloster Ettal.
1444
Herzog Albrecht der Fromme (1438-1460) bekräftigt erneut
das Ammergauer Freiheitsrecht.
1446
Ein Oswald ist Pfarrer in Oberammergau.
1451
Ermordung des Oberammergauer Pfarrers Johannes Kolb, der
Oswald nachgefolgt war.
1464
Heinrich Faistenmantel wird
von Herzog Sigmund (1460-1467) zum Bergrichter im Ammergau ernannt.
1481
Errichtung einer Kaplanei in
Unterammergau.
Ende des 15. Jhd.s werden auch
die Seelsorgsstellen Kohlgrub und Soien von Ammergau abgetrennt und zu eigenständigen
Pfarreien umgewandelt.
um 1495
Hans Eyrl ist Ettalischer Richter und Zollner in Oberammergau.
1500
Erhard Eyrl ist dessen Nachfolger.
um 1500
Joh. Schallhammer ist Pfarrer in Oberammergau. Gestorben
1505.